Geschwindigkeit mit der die Fräserschneide das Material abträgt in m/min od. m/s
Die Schnittgeschwindigkeit ist abhängig vom Material des Werkzeuges und des Werkstückes
Aus diesem Wert und dem Durchmesser des Fräsers ergibt sich die Drehzahl des Fräsers.
Schnittgeschwindigkeit = Pi * Durchmesser * Drehzahl
Drehzahl = Schnittgeschwindigkeit / (Pi * Durchmesser)
200 m/min / (3.14 * 6 mm) = 200000 mm/min / (3.14 * 6 mm) = 10610 1/min
Dieser Wert gilt für eine Lebensdauer des Werkzeugs von einer Stunde.
Dies ist ein Industriewert und nur für entsprechend solide Maschinen und Idealbedingungen gültig.
Für uns kann das nur ein Anhaltswert sein, von dem wir erstmal nur 30% der Geschwindigkeit übernehmen.
Je weicher das Material und je kleiner der Fräser, desto eher können wir die Werte übernehmen.
Beispiel:
für HSS Fräser
PVC 100-300 m/min
Teflon 100-300 m/min
POM 50-100 m/min
http://www.pferd.com/de-de/service-drehzahlrechner.htm
Die Vorschubsgeschwindigkeit ergibt sich aus der Drehzahl des Fräsers und dem gewünschten Abtrag je Zahn pro Umdrehung.
Größenbereich für den Abtrag je Zahn beträgt für unsere Maschine etwa 0,001 bis 0,2 mm, je nach härte des Materials, Grob- oder Feinbearbeitung.
Beispiel:
Drehzahl 10000 1/min, Vorschub je Zahn = 0.01mm, Zähnezahl des Fräsers = 2
Vorschub = Zähnezahl * Drehzahl * Vorschub pro Zahn
2 * 10000 * 0.01 = 200 mm/min
Dies sind Anhaltwerte, für unsere Maschine gilt: weniger ist mehr!
Faustformel für unsere Maschine: nicht mehr als 1 x Fräserdurchmesser (max.!)
Hohe Schnitttiefe, hoher Vorschub, rel. geringe Fräserdrehzahl
Geringe Schnitttiefe (ca. 0.1-0.5mm), geringer Vorschub, hohe Fräserdrehzahl
führt zu sichel/kreisförmigen Bearbeitungsspuren, meist bessere Oberflächenqualität als Umfangfräsen
ergibt "streifige" Bearbeitungsspuren
Anzahl der Schneiden:
hartes Material => viele Zähne
weiches Material => weniger Zähne
weiches Material bedeutet auch große Späne. Wenn die Spanlücken zu klein sind, bleibt die Späne stecken. Der Fräser kann nicht mehr schneiden und drückt das Material nur beiseite => schlechte Oberflächenqualität und überhitzung des Fräsers.
Form:
Standartform ist der Schaft- / Fingerfräser
Für 3D Formen eignen sich Vollradiusfräser mit Halbkugelförmigen Kopf und Gravierfräser.
Gravierfräser haben eine V-Förmige Spitze mit meist nur einer Schneide.
Fasenfräser haben 90° Spitzenwinkel.
Radienfräser haben konkave Schneiden. Damit werden Kanten verrundet.
für allerlei Aufgaben gibt es spezielle Profilfräser z.B. für Zahnräder, T-Nuten...
Schneiden ausgebrochen:
bei nicht drehendem Werkzeug in das Material gefahren, zu schneller Vorschub, runtergefallen, hohe Vibration...
selbst wenn nur ein Zahn beschädigt ist, ist der Fräser nicht mehr zu gebrauchen. Der dahinterliegende Zahn ist jetzt der doppelten Belastung ausgesetzt und verschleißt schnell.
Ecken abgerundet:
normaler Verschleiß oder Material zu hart und/oder Drehzahl zu hoch. Ende der Lebenszeit erreicht.
Anlauffarben:
wenn der HSS Fräser gelb/braun/blau/graue Anlauffarben aufweist wurde der Fräser überhitzt. Die Festigkeit des Materials ist stark geschwächt, der Fräser verschleißt schnell und wird unbrauchbar. ( Holzbearbeitung bei zu kleinen Spanlücken? )
Gefundene Werte im Netz und aus Tabellen sind für unsere Maschine wegen mangelnder Stabilität meist untauglich.
Ich würde von solchen Werten ersteinmal nur 30% der Geschwindigkeit nehmen.
Der Feind des Fräsens sind Vibrationen. Wenn die Maschine rattert brummt und knirscht, dann sind entweder die Geschwindigkeiten zu hoch, oder die Zustelltiefe ist zu gross.
Vibrationen können ruckzuck den Fräser beschädigen.
Wenn am Fräser auch nur eine Schneide gebrochen ist, kann man ihn wegwerfen!
Drehzahl des Fräsers:
abhängig vom Fräsermaterial, Werkstückmaterial und Fräserdurchmesser:
mit unserer Maschine können wir nur weiche Materialien fräsen => immer Vollgas!
Vorschub des Fräsers:
abhängig vom Fräser und Werkstoff(=Schnittgeschwindigkeit) und Schnittiefe:
Vorschub wird in Schnittiefe pro Zahn gerechnet, z.B. jeder Zahn soll 0.05mm pro Umdrehung schneiden, ergo...
(allerdings hat das für unsere Maschine aus Stabilitätsgründen Grenzen)
Anhaltswerte für unsere Maschine (mit der Kress Frässpindel):
POM Kunststoff, Weichholz 200 bis 500 mm/min,
Hartholz < 200mm/min,
Polyurethan Hartschaum: >500 mm/min
Gravuren (wegen feiner Fräserspitze): <50 mm/min
Werte können im Einzelfall stark abweichen => ausprobieren
Eindringen in das Material schräg (ramp)
Eintauchen 90° zur Oberfläche möglich (plunge)
Bearbeitungsspuren gröber
Bearbeitungsspuren feiner
(bei Fräsmaschinen ohne Kugelumlaufspindel/mit hohem Spindelspiel nur beim Schlichten anwenden!)