Um 3D-Drucke mit Schraubverbindungen zu versehen, kann man verschiedene Ansätze verfolgen:



  1. Verbinden mit Grobgewinde-Schrauben
    z.B. mit Spax-Schrauben oder Holzschrauben etc.

    VorteileNachteile
    einfaches Design
    keine Nacharbeit
    hohe Toleranzen
    hält nur wenige Schraubungen
    hält wenig Kraft
    oft nicht so passgenau



  2. Verbinden mit Feingewinde-Schrauben - direkt in Kunststoff
    z.B. M3 oder M4 mit Gewindeschneider in den Kunststoff geschnitten

    VorteileNachteile
    passgenau
    große Auswahl an Standardschrauben
    gut planbar
    hält wenige Schraubungen
    hält wenig Kraft
    aufwendiger Nacharbeit-Schritt
    Gewindeschneider nötig



  3. Verbinden mit Feingewinde-Schrauben - mittels Gewindeeinsätzen
    z.B. M3 oder M4 mit Messing-Einschnmelz-Einsätzen

    VorteileNachteile
    sehr langlebig
    vielfaches Ein- und Ausdrehen möglich
    einfache Einbringung
    hält hohe Kräfte aus
    Gewindeeinsätze können auch gut als Kontaktklemme "missbraucht" werden
    komplizierteres Design mit niedrigeren Toleranzen nötig
    zusätzliche Komponente nötig (Gewindeeinsatz)




    Ablauf: 
    man designt einen Kunststoff-Bereich mit Sackloch und genügend "Fleisch" drumherum, um darin später den Gewindeeinsatz einzuschmelzen. 
    Hierzu wird der Gewindeeinsatz heiß gemacht, z.B. mit einem Feuerzeug oder besser Heißluftföhn und dann in das entsprechende Sackloch bündig eingepresst. 
    Schon ist nach dem Abkühlen ein brauchbares Gewinde vorhanden. 

    Bezugsquellen:
    z.B.: www.banggood.com


     

    Beispiel: Verwendung der Schmelzeinsätze zur Herstellung von Kontakt-Klemmen.



  4. Verbinden durch  Einsatz einer Feinegewinde-Mutter von der Rückseite
    z.B. normale M3 oder M4 Muttern

    VorteileNachteile
    sehr langlebig gut verfügbares Standardteil
    vielfaches Ein- und Ausdrehen möglich
    einfache Einbringung bei richtiger Passung (siehe Beispiel)
    hält je nach Konstruktion des Druckteils hohe Kräfte aus
    Einsatz von Mutter auf der Rückseite muss konstruktiv möglich sein (ohne Stützstruktur, sonst nervige Nacharbeit) Aufmass muss berücksichtigt werden bei Druck damit Mutter ohne Nacharbeit einpassbar
    halbwegs niedrige Toleranzen nötig/ Mutter kann mit Schraube in Passung gezogen werden

    Beispiel: M4 Mutter hat 7mm Durchmesser -> 7,2mm in Druck berücksichtigen (Erfahrungswert bei Ultimaker+ in Druckstufe Fine)
    Mutternabmessungen z.B. hier: https://www.schrauben-lexikon.de/norm/ISO_4032.asp
     

4 Comments

  1. -> Andreas Kahler : Das sieht auch sehr interessant aus! Müsste ähnliche Ergebnisse erzielen und braucht keine Hitze zum Einbringen, hab es aber leider noch nicht probiert!

    Einzig der Preis ist deutlich unterschiedlich... die Hitze-Variante kostet 3 Euro für 100 Stück, die selbst-schneidenden kosten bei C 28 Euro für 50 Stück... Sind also ca. Faktor 20 teurer..

    Wenn nur wenige benötigt werden, ist aber der Preisunterschied nicht so relevant... 

  2. Gibt's in China natürlich auch günstiger. Immer noch teurer, aber ok. https://de.aliexpress.com/item/100pcs-M3-Self-Tapping-Thread-Inserts-302-Slotted-Type-Screw-Bushing-M3-0-5-6-L/32664680803.html