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Beidseitiges Lasern für dicke Materialien

Markus Götzl-Lindebner
War heute wieder mal im FabLab in eigener Sache um das Lasern von stärkeren Materialien zu perfektionieren.
--> Nun habe ich es nach vielen Versuchen geschaft. s.h. die Schnittkanten liegen auf beiden Seiten übereinander (Ohne Versatz).

Vorwort:

Der Laser an und für sich ist sehr akkurat. Sicherlich hat schon jeder mal das Material mehrfach mit der gleichen Kontur geschnitten um mehr Eindringtiefe zu bekommen.
Der ein oder andere hat dabei auch den Fokus nach dem ersten "Cut" tiefer gelegt. Alles praktikabel und auch legitim. Das Problem ist nur, daß die Schnittkante nicht mehr ganz senkrecht verläuft. (Wir bekommen sozusagen eine kleine Phasen-Kante.) --> Stellt mal einen MDF 5mm Schnitt hochkant auf eine gerade Unterlage. --> Die wird nur gerade so stehen bleiben wenn man nicht nachträglich mit einem Schleifmittel die Kante begradigt.

Nun geht es darum von einer relativen Angabe auf eine absolute zu kommen. Dazu ist eine Referenz notwendig.
Da es sehr wichtig ist, daß beim Wenden des Schnittmaterials die beiden Schnitte exakt übereinander zu liegen kommen nun folgende Beschreibung.

Vorgenhensweise:

Wir gehen mal von einem Testobjekt mit den Maßen 16x16 cm aus. Materialstärke ist 8mm. Material ist HDF/MDF, also Holz.
Wenn wir nun das Material an der linke oberen Kante des Schneide-Tisches einlegen, könnten wir mit Hilfe des Pilot-Lasers mal ziemlich genau den Nullpunkt (Origin) festlegen.
Das Problem ist, daß es nicht wirklich genau genug ist dieses Prozedere durchzuführen. (Pilot-Laser und Schneide-Laser sind nicht immer exakt übereinander !)
--> Es geht hier um fast halbe Milimeter um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu bekommen.

Vorweg gesagt geht das nicht nur in horizontaler Richtung sonder selbstverständlich auch in vertikaler. (Ich habe die horizontale Version angewandt.)

Also:

1.) Wir messen das zu bearbeitende Werkstück mal der Breite nach aus (Also horizontal).
2.) Wir suchen uns die Mitte. (In unserem Falle wären das dann genau 8cm von link und auch von rechts gesehen.)
3.) Wir markieren die Mitte mittels eines angespitzen Bleistiftes.
4.) Wir legen ein Probestück der gleichen Materialstärke schon mal auf den Schneidetisch und passen den Fokus an.
5.) Jetzt deaktivieren wir die Schrittmotoren (X/Y auf Aus)
6.) Da wir nun die X/Y-Achse zur manuellen Verfügung haben kleben wir einen kleinen Streifen Maler-Grep an die ungefäre Ställe wo sich die Mitte des Werstückes befinden sollte. Und zwar auf die nicht mehr gut lesbare Skala des Schneidetisches oben. (Nicht auf das Probestück !)
7.) Nun stellen wir den Nullpunkt (Origin) so ein, daß er ziemlich genau zur Oberkante des Tisches und ein wenig weiter rechts des Vertikal-Anschlages des Schneidetisches liegt.
--> Das muss jetzt noch nicht ganz genau sein. (Das mit dem "ein wenig weiter rechts ..." dient später dazu ein wenig "Spiel" zu haben.
8.) Wir habe ja schon die Breite des Werkstückes gemessen und gehen wieder zurück zum Rechner mit Corel-Draw drauf.
9.) Als nächsten Schritt erstellen wir ein Viereck mit exakt den Maßen des Werkstückes. Die Breite ist in diesem Falle die wichtige Komponente. (horizontale Version des Prozederes)
10.) In Corel-Draw sollte man dann auch das "Grab to Grid / Auf Raster einrasten" aktiviert haben und in den Optionen den Grid / das Raster anzeigen lassen und die Unterteilung auf 1 pro Millimeter stellen. (Wer möchte kann natürlich auch den Nullpunkt (Origin) in Corel links oben festlegen, aber der Laser fängt sowieso immer oben links zum Schneiden an. (Oben links auf dem Laser ist dann der auf dem Laser-Cutter eingestellte Nullpunkt (Origin))

...

P.S. Etwaig gefundene Rechtschreibefehler dürfen behalten werden. --> Finderlohn wird nicht erstattet.
Würde mich trotzem über jede Anmerkung freuen. (sowohl negativ als auch positiv)

Fingerbox erstellen

Online-Tools zum Erstellen eines Bauplans zu einer "Fingerbox" (einer verzahnten Kiste) beliebiger Größe:

Badges lasern

Beispiele einiger "Living Hinges"

http://obrary.com/products/living-hinge-patterns

Lasern überlanger Gegenstände

  • Überbrücken des Sicherheitsabschaltung: Normalerweise schaltet sich der Laser automatisch aus, wenn der Deckel oder die Frontklappe geöffnet werden. Es ist allerdings möglich, diese Sicherheitschaltung zu umgehen, wenn man z.B. eine große Platte bearbeiten möchte, die nicht in den Arbeitsbereich paßt. Die Sicherheitsabschaltung wird durch zwei Reedkontakte gesteuert, die durch Magnete im Deckel geschaltet werden. Plaziert man zwei Neodym-Magnete an die entsprechende Stelle bleibt der Laser an. Hier ein Beispiel für einen Komfort-Entblocker für anderes Modell: http://www.thingiverse.com/thing:742

    Note

    WARNUNG: dieser Trick darf nie ausgeführt werden, ohne daß alle im Raum geeignete Laser-Schutzbrillen tragen - das Laserlicht ist unsichtbar und führt erst mit Verzögerung zum Erblinden!

  • Markus Götzl-Lindebner:
    Ich sehe diese Anleitung ambivalent: Auf der einen Seite erachte ich es sicherlich Sinnvoll auf Möglichkeiten hinzuweisen auf die der ein oder andere garnicht kommen würde. Auf der anderen Seite macht es Sinn darauf hinzuweisen, daß die Zweckentfremdung im Ausnamefall zweckdienlich sein kann wenn man über die Gefahren und der daraus resultierenden Konsequenzen Bescheid weiss.
    Also Bitte: Wenn jemand soetwas macht sollte er tunlichst alleine zu Gange sein. Auch wenn das hier Beschriebene durchaus möglich ist würde ich davon abraten ! Ein Laserstrahl im Infrarotbereich von 30W Ausgangsleistung ist wirklich nicht zu verachten. Zumal er sich nicht im sichtbaren Sprektrum des menschlichen Auges befindet. Alleine die Reflektionsstrahlung führt definitiv zu einem Augenschaden wenn nicht zur Erblindung. (Gemeiner Weise auch noch mit Verzögerung wie oben schon angemerkt.)
    --> Das FabLab übernimmt in keinster Weise Regressansprüche die diesbezüglich aufkommen könnten.
    ==> Also kommt erst nicht auf die Idee, das mal einfach zu "versuchen" und dann angelaufen mit z.B. den Worten "Ich kann nichts mehr sehen, da seid Ihr Schuld dran !"
    Last es einfach. Das ist ein ganz heißes Eisen !

    Thomas Müller
  • Ich finde wir sollten eine Überbrückung der Sicherheitschaltung an Geräten, die für die Allgemeinheit genutzt werden, nicht zulassen und bitte mit einem klaren Hinweis in den Laserkursen - dies auch nicht zu unterstützen oder Begehrlichkeiten zu wecken. Jeder Fablabnutzer kann unerwartet während einer deaktivierten Sicherheitsabschgaltung ins Fablab kommen und die verantwortliche Person ist nicht zugegen, das wars dann? Das ist grobfahrlässig und im Sinne der Gemneinschaft daneben. Wer Überformat lasert kann gerne gut und günstig, passende Dienstleister für seine Projekte aus dem Netz besorgen.

    Was sagen hier die Mitglieder/Vorstand?

Einstellungen für verschiedene Materialien